Bevor man die Fossilien in all ihrer Pracht bewundern kann sind einige, sehr zeitaufwendige Vorarbeiten durchzuführen.

Hammer und Meißel:

Nevadites mit stark entfernter Matrix
Nevadites mit stark entfernter Matrix

Als erstes wird die Matrix – so bezeichnet man das Gestein rund um die Versteinerung – soweit wie möglich mit Hammer und Meißel verkleinert um einerseits Gewicht zu sparen und andererseits, eventuell noch im Gestein verborgene/darunterliegende Exemplare ans Licht zu bringen.

Abhängig von Material und Zeitalter des Fundstücks kann die Matrix ganz entfernt werden oder es wird das Fossil in die Matrix eingearbeitet. Je nach Größe und Beschaffenheit der Matrix kann hier aber auch schon mit Pressluft und grobem Stichel gearbeitet werden.

Diese groben Bearbeitungsschritte sind unbedingt mit größtmöglicher Vorsicht durchzuführen ohne das eigentliche Fossil zu beschädigen.

Kleben? Kleben!

Nevadites mit Klebestelle
Nevadites mit Klebestelle

Leider passiert es manchmal das völlig unvermittelt das ganze Fundstück auseinanderbricht. Dann werden die einzelnen Bruchstücke sorgfältig gesammelt, gereinigt und probeweise wieder zusammengesetzt, wie ein großes 3d-Puzzle.

Als nächstes wird mit einem speziellen Zweikomponentenkleber das Fundstück zusammengeklebt und wieder in seine ursprüngliche Form gebracht. Der Aushärtevorgang dauert meist nur sehr kurz, das Fossil ist somit sehr schnell zur weiteren Bearbeitung vorbereitet.

Ausarbeiten mit Preßluft und Stichel:

Ist das Fundstück in seiner gewünschten, groben Form kann nun mit den Feinarbeiten begonnen werden. Dazu benötigt man Preßluft und sogenannte Druckluftstichel, bei denen die Spitze an diverse Bearbeitungsstadien angepasst werden kann.

Man beginnt vorsichtig – wenn möglich – außerhalb des eigentlichen Fossils und „erkundet“ so die eigentliche Form der Versteinerung. Damit verhindert man großteils eine Zerstörung von noch nicht sichtbaren Teilen des Fossils (wie im Beispiel des Nevadites die Stacheln)

Je nach erhalteten Details des Fundstücks dauert dieser Bearbeitungsschritt mehrere Stunden. Bei schwierig zu erkennenden Abgrenzungen zum Abdruck kann ein Abtupfen mit Steinöl die Details besser zum Vorschein bringen und somit ein besserer Ausarbeitungsgrad erreicht werden.